Saturday, April 21, 2018

Als Deutscher in Amerika - Return of the Warlord


Ich glaube, ich versuche es doch wieder, also dieses Bloggen. Ich war in den letzten paar Jahren ja etwas inaktiv, faul nannte mein Nachbar das gestern, und das fand ich dann auch wieder gemein. Die Faulheit hat der werte Herr nämlich irgendwie selbst gepachtet, naja, das gibt noch Rache, aber nicht jetzt. So, das mußte mal raus und Sie haben wahrscheinlich keinen Schimmer, was hier vor sich geht.

Müssen Sie eigentlich nicht wirklich. Ist ja im Übrigen auch nicht mein Thema.

Fühlen Sie sich doch einfach wie der simple US-Bürger, der, wenn er das Neueste über Donald Trump und seine fröhliche Schar liest, auch einfach nur noch sagt: „What the f**k“ und still hofft, dass „Agent Orange“ auch in diesem Jahr keinen Atomkrieg anzettelt oder zumindest im Morgenmantel nachts in den Wald stolpert und nicht mehr rauskommt. Mehr hört man in letzter Zeit wirklich nicht, denn sie haben ihn ja gewählt, und das scheint ihnen langsam peinlich zu sein.

Mein Nachbar wartet ja immer noch auf den Bau der Mauer zu Mexiko. Er sei voll dafür, hat er mir neulich erklärt, denn seinen Cousin Adolpho und seine Frau Esperanza würde er nicht mal dem „kleinen, fetten Spinner da in Nordkorea an den Hals wünschen“ und das wolle schon was heißen. Er habe deswegen schon an den Präsidenten geschrieben. Ich erklärte ihm daraufhin, dass das in etwa so sei, als wenn er im Ozean furzen würde. Kein Effekt.

Aber da wollte ich ja gar nicht hin. 

Vielleicht kriegt er ja eine Antwort. Oder er wird deportiert. Oder ich werde deportiert. Das kann ja keiner mehr so genau sagen. Möglicherweise fange ich ja deshalb wieder an, zu bloggen. Weil ich der Welt erklären will, was vor sich geht. „Du bist also auf einer Mission“, sagte mein Nachbar etwas später und reichte mir seine Kräuterzigarette. Wir inhalierten die gesunden Dämpfe und warteten auf die Bimmelbahn. „Warum muß eigentlich andauernd einer die Welt retten?“ fragte mein Nachbar mehr so ins Nichts denn in meine Richtung. „Keine Ahnung, vielleicht kriegt man dann mehr Weiber ab“, erwiderte ich. „Also, so statistisch gesehen.“

Da hatte ich aber in ein Wespennest gestochen.

„Sexist“, hustete mein Nachbar angewidert. „Du denkst immer nur an das Eine“. „Stimmt gar nicht“, krächzte ich zurück. „Und was für einen Mist rauchen wir hier eigentlich? Getrocknete Hundehaufen? Schmeckt, als hätte mir ein Zwerg auf die Zunge gekackt“. „Ich hab‘ Dir gesagt, mein Cousin Alphonso ist eine Arschgeige. Der hat mir das Zeug besorgt. Trotzdem Sexist“. „Unterhalb meines Rückens wächst mir was, dass Du gerne mal küssen kannst, Pendejo“, sagte ich entspannt und streckte meine Beine aus.

Es wurde dann doch noch ein schöner Tag.

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